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Besuch aus Indien: Bischof Dr. Lourdu Anandam aus der Diözese Sivagangai zu Gast

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Regensburg, 25. April 2024

Vergangenen Dienstag, 23. April, erhielt Bischof Rudolf Besuch aus dem fernen Indien: Dr. Lourdu Anandam, Bischof der Diözese Sivagangai im indischen Bundesland Tamilnadu, besuchte die Priester seiner Diözese, die in Deutschland in der Seelsorge tätig sind. Eine gute Gelegenheit, Bischof Rudolf persönlich kennen zu lernen.

In unserer Diözese kümmern sich Pfarrer James Adaikkalam in der Pfarreiengemeinschaft Geroldshausen-Geisenhausen-Gebrontshausen-Niederlauterbach-Oberlauterbach-Walkersbach (Dekanat Geisenfeld-Pförring) und Pfarrer Basil Iruthayasamy in der Pfarrei Hienheim mit Expositur Irnsing (Dekanat Kelheim) um die Seelsorge vor Ort. Sie hatten das Treffen zwischen ihrem Heimatbischof und Bischof Rudolf arrangiert und waren ebenfalls mitgekommen. Auch Dompropst Prälat Dr. Franz Frühmorgen war zugegen: Als Leiter der Hauptabteilung Pastorales Personal ist er im Bistum Regensburg für die Vorbereitung und den Einsatz von Menschen in pastoralen Berufen zuständig und damit auch für den Dienst ausländischer Priester bei uns.

Bischof Lourdu Anandam war im November 2023 zum Bischof geweiht worden und der Besuch war sein erster Aufenthalt in Deutschland seit Amtsantritt. Über die Landkarte gebeugt ließ sich Bischof Rudolf die südindischen Diözesen zeigen. Er ist gut bewandert wenn es um Indien geht, hatte er doch 2015 im Rahmen seiner Pastoralreise nach Indien und Sri Lanka viele Orte und Menschen kennengelernt.

Im Mittelpunkt des Austausches standen die Lage der Katholiken in Indien, die Verwüstungen und die 230.000 Toten, die der Tsunami dort vor zehn Jahren hinterlassen hat, gesellschaftliche und politische Spannungen, das Auskommen der Religionen miteinander, die Ökumene und der Priesternachwuchs. Das Kastenwesen mit seinen soziologischen Differenzen sei nach wie vor sehr ausgeprägt, berichtete der Gast. Das wiederum stünde im Widerspruch zum christlichen Glauben nach dem alle Menschen vor Gott gleich sind. Sorgen macht Bischof Lourdu Anandam der Ausgang der indischen Parlamentswahlen kommenden Juli. Unter der hindu-nationalen Regierung sei das friedliche Miteinander von Hindus, Christen und Moslems – der drei Hauptreligionen – gekippt. Sollte sie an der Macht bleiben, befürchtet er weitere Spannungen. Auch ganz praktische Fragen der Zusammenarbeit zwischen den beiden Diözesen dazu, unter welchen Gegebenheiten und wie lange die indischen Mitbrüder bei uns eingesetzt werden können, standen auf dem Tableau. Zum Abschied dankten die Gäste Bischof Rudolf dafür, dass die beiden Priester im Bistum ihren Dienst tun können.

Verteilung der Religionen in Indien

Rund 80 Prozent der Inder sind Hindus, etwa 13 Prozent Muslime und 2,3 Prozent Christen. Im Bistum Sivagangai liegt der Anteil der Katholiken bei knapp 200.000 Menschen, das sind fast 6 Prozent der Bevölkerung.

Die Gesamtanzahl der Christen in Indien wird auf ungefähr 25 Millionen geschätzt, von denen etwa 18 Millionen der katholischen Kirche angehören. Innerhalb dieser Gruppe gehören etwa 15 Millionen dem lateinischen Ritus an, 2,5 Millionen dem syro-malabarischen Ritus und etwa 500.000 dem syro-malankarischen Ritus.

Text und Bild: Silke Schötz

Weitere Infos

Warum das Hilfswerk missio den säkularen Staat und die Rechte religiöser Minderheiten bedroht sieht, erklärt Indien-Referentin Bettina Leibfritz in diesem Beitrag: https://www.domradio.de/artikel/missio-blickt-mit-sorge-auf-weltweit-groesste-wahlen-indien



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